Mangold-Kartoffel-Eintopf
tja, der Ferienzeit, diesem Blogplätzchen, und dem Appetit auf unser frisches Parzellen-Gemüse ist es geschuldet, dass hier schon wieder ein Mangoldrezept hinterherstolpert: der Mangold-Kartoffel-Eintopf.
Im Gemüsekorb im Schrank liegen noch einige mehligkochende Kartoffeln im Vorrat (wenn die zu stark keimen, wird’s wg. dem steigenden Solaningehalt ungesund!, siehe auch https://www.edeka.de/rezepte-ernaehrung/expertenwissen/1000-fragen-1000-antworten/darf-man-keimende-kartoffeln-noch-essen.jsp, abgerufen am 4.7.18), super für einen rustikalen, sättigenden Eintopf und in meinen Gedanken schwebt die Zielvorstellung, ihn einmal zu würzen wie einen Klotz von diesem bekannten Tiefkühlrahmspinat, auf den ich als Kind begleitet mit Kartoffelbrei und Spiegelei, konditioniert wurde.
Wie gesagt: Die Kartoffeln kommen mit rein, das Ei aus der Vergangenheit wäre in der Gegenwart optional mit saurer Sahne in der Suppenlegierung verwendbar, die bei diesem Eintopf mit deftigerem Charakter aber nicht nötig ist.
Das Tolle an diesem Mangold-Kartoffel-Eintopf ist seine absolute Einfachheit in Zutaten und Zubereitung, irgendwie so stelle ich mir eine pure Landküche mit Feldzutaten und einer Hommage an Kindheitsgefühle (s.o.) vor.
Du brauchst:
– einen Strunk Mangold (Pflanze wie immer bodennah scharf abschneiden)
– 5 – 10 mehliggkochende Kartoffeln (mehlige sind eh meine Lieblingssorten, und in der Suppe genauso wie im Kartoffelpüree unverzichtbar)
– eine große Zwiebel
– ggf. 3-4 Knoblauchzehen (ist wohl meine Standardmenge)
– Öl zum Anbraten
– ggf. Milch und etwas Sahne (wichtig wg. Rahmspinatcharakter)
– Gewürze: Salz, Pfeffer (Hier nehme ich den schwarzen Telly-Cherry-Pfeffer, der eher klassisch scharf rüberkommt, ein paar grob zermörserte Körner mitkochen, abschließend mit der Mühle grobgemahlen über das fertige Gericht verstreuen), Muskatnussblüte, wenig Dill (wächst gerade zart auf dem Kräuterbeet, unserer Kräuerfrau/fee sei Dank!), Gemüsebrühe (entweder aus Gemüseresten, einfach Reste durchkochen, oder eben Instant/ich verwende hier die hefefreie Version), eine (mittelscharfe) Chilchote (wenn die nicht reicht, würze ich mit den getrockneten aus der Gewürzmühle nach), ggf. eine Salatkräuter-Mischung…
und als Küchengerät einen Pürierstab.
Mengenverhältnisse:
Der Mangold dominiert eindeutig in diesem Gericht, die Kartoffeln begleiten ihn, um zu einer sämigen Eintopfgrundlage zu kommen.
Zubereitung:
– Die ersten 3 Schritte erfolgen wie beim Mangoldgemüse,
nur dass ich die kleingeschnittenen Kartoffeln (ich schneide sie erst längs, dann quer in Scheiben, also damit in „Würfel“) schon beim leichten Anbraten mit dazugebe.
– Jetzt kippe ich die Flüssigkeit dazu: Milch (bei mir aus dem Vorrat: H-Milch, ca. ein halber Liter, den anderen halben Liter gibt’s als Schokopudding mit eingemachten Birnen als Nachtisch), ca. ein halber Liter Gemüsebrühe, etwas Wasser (kippe ich sukzessive nach, so dass ich ungefähr auf Eintopf-Konsistenz komme/bleibe, macht das nach eurem Geschmack, später beim „Pürieren“ wird es noch etwas fester und lässt sich auch noch verdünnen) und lasse es unter gelegendlichem Rühren köcheln.
– ca. bis zu einer halben Stunde leicht kochen, auch jetzt können noch die kleingeschnittenen Knoblauchzehen rein, wenn ihr diese verwenden wollt
– wenn die Kartoffeln und die Stiele weichgekocht sind, den Pürierstab vorsichtig als „Zerkleinerer“ einsetzen (Kartoffeln dürfen nicht püriert werden, da sie sonst „seifig“ werden), d.h. senkrecht von oben kurz in Funktion zum Topfboden führen, ausschalten, so oft wiederholen, bis der Eintopf eine cremige Konstistenz hat, aber dran denken, nicht fortlaufend pürieren und Stücke von Kartoffeln und Mangold übrig lassen (Hier käme mir jetzt ein kleiner Videoschnipsel zur Veranschaulichung der Technik entgegen…, muss mich mal schlau machen…)
– Würzen und nachwürzen mit Salz, Pfeffer, etwas Muskatnussblüte, ggf. auch mit etwas Gemüsebrühe, und auch eine Salatkräutermischung ist gar nicht schlecht („Klotzerinnerung“), etwas Dillkraut.
-ggf. noch einen kleinen Schuss Sahne unterrühren (nicht kochen) („Rahmklotzerinnerung“).
Verwendung:
Der Eintopf reicht für zwei große Viel-Esser, die sich pro Portion erst mit 2 gut gefüllten Tellern zufrieden geben, locker für zwei Tage. Man/frau wird pappsatt davon.